Mittwoch, 7. Mai 2014

Rückblick zum Tag gegen Tierversuche

Pressemitteilung | 24.04.2014
 

Bundesregierung versagt bei Umsetzung der EU-Tierversuchsrichtlinie
 

Anlässlich des Internationalen Tags für die Abschaffung von Tierversuchen erklärt eine Sprecherin für Tierschutzpolitik:
 

Die Anzahl der in Deutschland für Tierversuche „verbrauchten“ Tiere ist nach wie vor viel zu hoch. Zwischen 2010 und 2012 ist sie von 2.860.000 auf 3.080.000 gestiegen. Die jüngste Novelle des Tierschutzgesetzes zur Umsetzung der EU-Tierversuchsrichtlinie wird daran leider nichts ändern. Im Gegenteil: Die wenigen Verbesserungen, die durch die EU-Tierversuchsrichtlinie möglich wären, hat die ehemalige schwarz-gelbe Bundesregierung nicht genutzt. Stattdessen wurden Anforderungen zum Teil sogar verwässert.
 

So sollen die zuständigen Behörden in Zukunft keine Möglichkeit mehr haben, die Unerlässlichkeit und ethische Vertretbarkeit von Tierversuchen unabhängig zu prüfen. Das ist inakzeptabel und widerspricht sowohl dem im Grundgesetz verankerten Staatsziel "Tierschutz" als auch der Intention der EU-Kommission. Der Deutsche Tierschutzbund und die Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht haben daher zu Recht Beschwerde bei der EU-Kommission eingelegt.
 

Schwarz-Gelb war im Tierschutz ein Totalausfall. Der neue Landwirtschaftsminister Schmidt darf das Versagen seiner Vorgängerin Aigner nicht fortsetzen. Er muss sich jetzt schnell für eine richtlinienkonforme Umsetzung der EU-Vorgaben und ein Ende unnötiger und tierquälerischer Versuche einsetzen. Bisher sind allerdings keine Anstrengungen in diese Richtung zu erkennen. Seine Antwort auf eine entsprechende Anfrage ist ernüchternd und macht wenig Hoffnung, in ihm einen Fürstreiter für mehr Tierschutz zu haben.
 

Tierversuche müssen, wo immer möglich, durch moderne, wissenschaftlich anerkannte Alternativverfahren ersetzt werden. Dafür muss auch die Erforschung von Alternativ-methoden verstärkt, die Anerkennung beschleunigt und die Anwendung zwingend vorgeschrieben werden. In-vitro-Forschung muss zum Standard in deutschen Laboren werden.

 

 
Mehr als 1.311 Tiere sterben pro Stunde in europäischen Versuchslaboren.

„Die Tiere können sich nicht wehren, aber wir können laut sein und ihnen unsere Stimme geben. Jeder Konsument kann mit seinem täglichen Einkauf bewusst tierversuchsfreie Produkte wählen und somit Tierleid vermeiden“,