Sonntag, 6. Juli 2014

Das Märchen von der gesunden Milch

Der Anspruch, der Glaube oder das Bedürfnis vieler Menschen, täglich Tiermilch zu sich nehmen zu müssen, sorgt für millionenfaches physisches und psychisches Leid -  jeden Tag. 
Aber Milchkonsum ist über das Säuglingsalter hinaus unter den Säugetieren nicht vorgesehen. Es ist gesellschaftlich weit verbreitet, jedoch unsinnig, auch im Erwachsenenalter die Milch von Muttertieren einer anderen Art zu sich zu nehmen.

Erwachsene Tiere und Menschen benötigen keine Muttermilch, schon gar nicht die einer anderen Spezies. Bis zur Zeit vor der Domestizierung von Tieren, deren Milch gemolken wurde, konnten Menschen Milch und Milchprodukte gar nicht verdauen. Weil Milchzucker natürlicherweise nur in der Muttermilch von Säugetieren vorkommt, wird das dazu benötigte Enzym Laktase nur im Säuglings- und Kleinkindalter gebildet. Nach der Stillzeit und der Umstellung auf feste Nahrung, nimmt die Produktion des Enzyms und damit die Fähigkeit ab, Laktose zu vertragen. 

Milchunverträglichkeit ist also keine Krankheit, sondern eine natürliche Körperreaktion und Ausdruck einer gesunden Entwicklung und Ernährung. Da Laktasebildungen bei erwachsenen Menschen auf Genmutationen zurückgehen und die Anpassung der Milch als Nahrungsmittel entwicklungsgeschichtlich immer noch nicht abgeschlossen ist,  führt der global betrachtet historisch höchste Konsum von Milchprodukten heute zu erheblichen Problemen.

Etwa 80 Prozent der Weltbevölkerung können Milch noch immer nicht verdauen und werden als Erwachsene laktoseintolerant .

Laktoseintoleranz und Milchallergie  können zu vielfältigen Symptomen führen, beispielsweise Atemwegs- und Hauterkrankungen, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen. Die Behauptung Milch sei gut für die Knochen und schütze so vor Osteoporose lässt sich nicht belegen. Ein sehr hoher Milchkonsum führt sogar zu mehr Knochenbrüchen. Gegenüber der allgemeinen Annahme ist der Konsum von Milchprodukten nicht gesund, sondern bringt erhebliche gesundheitliche Gefahren mit sich, wie das erhöhte Risiko von Prostatakrebs , Eierstockkrebs , Alzheimer, Multipler Sklerose, Parkinson , Diabetes Typ I und II  und Hautkrankheiten (Akne, Neurodermitis, rheumatoide Arthritis) . 

Da der überwiegende Teil der Milch von schwangeren Kühen stammt, wird zudem heute ein Zusammenhang zwischen Milchkonsum und hormonabhängigen Krebsarten hergestellt.

Milch ist neben Fertignahrung eines der am stärksten bearbeiteten und veränderten Nahrungsmittel überhaupt und hat in der industriell in vielen Schritten verarbeiteten Form, wie sie heute hergestellt wird, nichts mit der ursprünglichen Rohmilch mehr gemein.

Natürlich ist die Milchproduktion auch für die Kühe eine Katastrophe, sie leben unter sehr schlechten Haltungsbedingungen.