Sonntag, 20. Juli 2014

Hummer und Krebstiere

Krebstiere, zu denen etwa 100.000 Arten wie u. a. Krabben, Hummer und Garnelen zählen, sind beeindruckende Lebewesen: 
So können etwa Hummer bis zu 100 Jahre alt werden und deren Elterntiere führen ihre jungen Nachkommen sogar »Hand-in-Hand«. 


Viele der Krebstiere, die für den menschlichen Konsum verwendet werden, werden in Süß- oder Salzwasser als Wildtiere mit unterschiedlichen Methoden eingefangen.

Hummer werden meist mit Hilfe spezieller Lebendfallen, sogenannter Korbreusen, aus der Wildnis gefangen. Transport und Lagerung erfolgen überwiegend lebend, in engen Kisten und mit zusammengeschnürten Scheren, da tote Hummer schnell verderben. 
Die Tiere während ihrer oft wochenlangen Lagerung zu füttern, würde durch die entstehenden Exkremente das Wasser verschmutzen. Deshalb wird die Fütterung schlichtweg unterlassen.

Auch Krebse werden mittels Korbreusen gefangen und zum Teil lebend transportiert und gelagert.

Der Fang von Garnelen geschieht meist mithilfe von Grundschleppnetzen, die über den Meeresboden geschleift werden. Dabei wird der empfindliche Lebensraum für viele weitere Tiere und Pflanzen aufgewühlt und zerstört. 
Zudem ist der sogenannte Beifang bei dieser Methode riesig: Bis zu 9 kg pro 1 kg Krabben kann der Anteil an anderen Tieren wie Fischen und Schildkröten sein, die in den Netzen, an Bord oder verletzt zurück ins Meer geworfen einen qualvollen Tod erleiden.

Wie bei Fischen konnte inzwischen entgegen häufiger Annahmen auch bei Krebstieren nachgewiesen werden, dass sie Schmerz empfinden. 
Aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse zeigen, dass Krebstiere Reaktionen wie z. B. ausgeprägtes (Schmerz-)Vermeidungsverhalten oder körperliche Anzeichen von Schmerz zeigen: 
Vermeidungslernen konnte beispielsweise bei Krabben nachgewiesen werden, die einen hellen Bereich im Aquarium mieden, wenn dort kurz zuvor ein Elektroschock auftrat. 
Steingarnelen rieben sich die Fühler, wenn diese mit Säure in Berührung kamen ‒ im Vergleich zu Wasser, bei dem sich die Garnelen nicht kratzten. Außerdem gibt es auch bei Krebstieren Hinweise auf ein zentrales Nervensystem.

Das Vorhandensein von Schmerz bei Krebstieren lässt erhebliche Kritik an den üblichen Tötungsmethoden aufkommen. 
Häufig werden Hummer, Krebse, Garnelen und Shrimps lebendig in kochendes Wasser geworfen – obwohl nachgewiesen werden konnte, dass etwa Krebse noch für zweieinhalb Minuten die Hitze und damit Schmerzen fühlen können. 
Weitere Methoden zur Betäubung und Tötung je nach Tierart sind das Zerteilen, das Durchstechen der Ganglien (Teile des Gehirns), Vergasen, Einfrieren, Abkühlen und das Eintauchen in Süßwasser oder Salzlösung. 
Die derzeit als am schonendsten geltende Tötungsmethode für Krebstiere, bei der das Tier vor der Verarbeitung in einer mit Wasser gefüllten Wanne durch einen Elektroschock betäubt wird, hat sich bisher noch nicht als durchgängiger Standard festgesetzt. 

Am besten auf den Verzehr von Hummern und Krebstieren verzichten.


Quelle